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Clusterfeeding: Das häufige Stillen verstehen und unterstützen

Aktualisiert: 1. Juni

In den ersten Lebenswochen eines Babys kommt es häufig zu Clusterfeeding. Beim Clusterfeeding sind die Abstände zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten so kurz, dass Mütter manchmal den Eindruck haben, ohne Pause zu stillen. Das kann unglaublich anstrengend sein, spielt aber eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Milchproduktion.



Clusterfeeding: Warum passiert das?


Es gibt mehrere Gründe für diese Stillmarathons. Erstens haben Neugeborene einen sehr kleinen Magen, da sie während der Schwangerschaft kontinuierlich über Plazenta und Nabelschnur mit Nahrung versorgt wurden. Das Baby benötigt also direkt nach der Geburt häufige und kleine Mahlzeiten. Zudem erfordert das Saugen und Stillen in den ersten Tagen viel Kraft und Energie. Die Neugeborenen machen gerne kurze Pausen während des Stillens und starten dann wieder.


Durch die häufigen Stillmahlzeiten und die Entleerung der Brust

wird die Ausschüttung des für die Milchbildung wichtigen Hormons Prolaktin angeregt. Die volle Wirkung von Prolaktin setzt jedoch erst nach 8–16 Stunden ein. Das Neugeborene gibt also die Essens-Bestellung für den nächsten Tag auf. Ausserdem spielen kindliche Hormone eine Rolle, insbesondere das während des Saugens freigesetzte Hormon Cholezystokinin. Das Hormon vermittelt dem Baby ein Sättigungsgefühl.Nach dem Abfall des Cholezystokininwerts kann das Baby nach kurzer Zeit (10-20min) bereits wieder Hunger haben.


Clusterfeeding: Mehr als nur Hunger

Clusterfeeding ist oft mehr als nur die Befriedigung des Hungergefühls. Es dient auch der Bindung zwischen Mutter und Kind, der Regulierung des Hormonhaushalts und der Entwicklung des Verdauungssystems. Die ständige Nähe und der Hautkontakt während des Stillens haben eine beruhigende Wirkung auf das Baby und stärken die Bindung.


Wann tritt Clusterfeeding auf?

Clusterfeeding tritt häufig in den ersten Lebenswochen auf, insbesondere in den Abendstunden. Es kann jedoch auch zu anderen Tageszeiten vorkommen und sich über mehrere Tage oder Wochen hinziehen. Oft fällt Clusterfeeding mit Wachstumsschüben zusammen, in denen das Baby einen erhöhten Nährstoffbedarf hat.



Warum ist Clusterfeeding so wichtig?


  • Aufbau der Milchproduktion: Durch häufiges Anlegen wird die Milchproduktion optimal angeregt.

  • Bindung zwischen Mutter und Kind: Das Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind und vermittelt dem Baby Geborgenheit.

  • Regulierung des Hormonhaushalts: Das Stillen beeinflusst den Hormonhaushalt von Mutter und Kind positiv.

  • Entwicklung des Verdauungssystems: Durch das Saugen an der Brust wird das Verdauungssystem des Babys trainiert.





Häufige Fragen und Antworten


  • Reicht meine Milch aus? Viele Mütter machen sich Sorgen, ob ihre Milch ausreicht, wenn ihr Baby so häufig stillt.In den meisten Fällen ist dies jedoch nicht der Fall. Clusterfeeding ist ein natürlicher Prozess, der die Milchproduktion reguliert.

  • Wie lange dauert Clusterfeeding? Die Dauer des Clusterfeedings ist individuell unterschiedlich und kann von Baby zu Baby variieren. In der Regel lässt es nach einigen Wochen nach.

  • Was kann ich tun, wenn ich müde bin? Clusterfeeding kann sehr anstrengend sein. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen und auf sich selbst zu achten. Bitten Sie Ihren Partner, Familie oder Freunde um Hilfe bei der Hausarbeit und nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen.

  • Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen? Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihr Baby nicht genug Milch bekommt oder andere Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust oder anhaltende Gelbsucht aufweist, sollten Sie einen Arzt konsultieren.


Clusterfeeding ist eine natürliche Phase, die für die Entwicklung von Mutter und Kind von großer Bedeutung ist.Indem Sie sich auf die Bedürfnisse Ihres Babys einstellen und sich selbst ausreichend Ruhe gönnen, können Sie diese besondere Zeit genießen.



Zusätzliche Informationen:


  • Stillberatung: Eine Stillberaterin kann Ihnen bei Fragen und Problemen rund ums Stillen weiterhelfen.

  • Stillgruppen: Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein.

  • Stillpositionen: Verschiedene Stillpositionen können das Stillen für Sie und Ihr Baby angenehmer gestalten.




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